Ein durchdachtes Konzept gegen Architekt*innenmangel muss her

Zur heute (30. August 2018) in der Landespressekonferenz gestellten Forderung nach einem zusätzlichen Architekturstudiengang für Schleswig-Holstein sagt der hochschulpolitische Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Lasse Petersdotter:

 

Der Bedarf nach zusätzlichen Architekt*innen ist ohne Zweifel eine drängende Herausforderung für die Bauvorhaben in Schleswig-Holstein. Seit Monaten führe ich dazu intensive Gespräche mit dem Bund Deutscher Architekten (BDA) und Haus&Grund. Erste Vermutungen, dass sich der Mangel allein durch eine konjunkturelle Boomphase erklären ließe, scheinen sich nach Zahlen des BDA nicht zu bestätigen.

 

Die Einrichtung neuer Studiengänge muss intensiv geprüft werden und auf lange Zeit belastbar geplant sein. Die Finanzierung würde eine deutliche Belastung des Landeshaushaltes bedeuten, auch wenn sich Synergieeffekte durch bestehende Strukturen etwa an der Muthesius Kunsthochschule oder der FH Kiel ergeben würden. Hier würde sich eine Umsetzung meiner Auffassung nach komplizierter darstellen, als es BDA und Haus&Grund auf ihrer Pressekonferenz dargestellt haben. Die Muthesius Kunsthochschule hat beispielsweise schon heute massive räumliche Probleme am neuen Standort.

 

Auch der bestehende Architektur-Studiengang in Lübeck darf aus dieser Diskussion nicht ausgeklammert werden. Es wäre sinnvoll, sich jetzt mit allen Akteur*innen zusammenzusetzen um ein durchdachtes Konzept zur Begegnung des Fachkräftemangels zu erstellen. Dazu gehört auch eine genaue Analyse, warum so wenige Architekt*innen den Weg nach Schleswig-Holstein gehen. Die Logik, dass jedes Bundesland für sich selbst die Bedarfe in allen Berufsfeldern erfüllen muss, trägt nicht immer. 

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