Die Zahlen liegen auf dem Tisch

In Schleswig-Holstein wurde beschlossen, die 4 Prozent Flächenstilllegung für 2023 auszusetzen, nun gibt es eine Diskussion um die Größe der zusätzlich zur Getreideproduktion zur Verfügung stehenden Fläche. Dazu sagt der agrarpolitische Sprecher der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Dirk Kock-Rohwer:

 

Die Zahlen über die für den Weizenanbau nutzbaren Flächen in Schleswig-Holstein liegen auf dem Tisch. Die Zahlen aus dem Landwirtschaftsministerium ergeben eine Fläche von maximal 3500 Hektar, die reell von der Ausnahmeregelung Gebrauch machen könnten, um Weizen für die menschliche Ernährung anbauen zu können. Es ist fraglich, wie der Bauernverband auf 9000 Hektar kommt.

 

Nach Auskunft des Landwirtschaftsministeriums ist allerdings zu vermuten, dass viele Betriebe die Ausnahmeregelung nicht nutzen werden, da es sich in der Regel um wenig produktive Flächen handelt, die für den Anbau von Weizen ungeeignet sind. Dies zeigt deutlich, dass der Bauernverband mit völlig hochgegriffenen Zahlen an die Öffentlichkeit geht.

 

Jetzt müssen wir alle gemeinsam Lösungen für die vielfältigen Krisen finden. Wir appellieren an alle, auf verwirrende Zahlenspiele mit Hektaren und Tonnen Weizen zugunsten eines konstruktiven, schnellen Dialog- und Handlungsprozesses zu verzichten.

 

Wir sollten unsere Kräfte für den wichtigen Umbau der Landwirtschaft für mehr Klima- und Artenschutz einsetzen. Denn nur das kann langfristig auch eine Ernährungssicherheit schaffen.

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