„Green Champions“ für Schleswig-Holstein

Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin,

sehr geehrte Kolleg*innen,

meine Damen und Herren,

liebe Sportsfreund*innen,

 

lassen Sie mich zunächst an einige Gedanken der ersten Rede unserer Landtagspräsidentin zur konstituierenden Sitzung vom Juni dieses Jahres erinnern: Der Sport sei ein hervorragendes Mittel der Integration und Inklusion von Menschen ganz verschiedener Herkunft und mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen, der Sport vereine die Generationen miteinander, er schaffe Gemeinsinn.

 

Mit diesen durchweg richtigen Worten sind wir in diese Legislaturperiode gegangen und so liegt es nicht fern, nun die Sportlichkeit im Kontext sportlicher Großereignisse in den Blick zu nehmen. Dieses aber kann man derzeit nicht tun, ohne den Blick über den Tellerrand, beziehungsweise das Spielfeld Schleswig-Holsteins zu werfen.

 

Denke ich an die sportlichen Großereignisse dieses Jahres 2022, so denke ich an die Olympischen Spiele in China und nun, tagesaktuell, an die Fußball-WM in Katar. Ich sage Ihnen nichts Neues, in menschenrechtlicher, demokratischer, ökologischer Hinsicht ist der Austragungsort katastrophal gewählt. Wir alle kennen die Aussagen katarischer Sportfunktionäre zu Genderfragen und Fragen der sexuellen Orientierung. Diese Liste der Verfehlungen ist lang, nahezu endlos. Ich möchte Sie, meine Damen und Herren, auf den erhellenden Parteitagsbeschluss meiner Partei aus dem September hinweisen, überschrieben mit „Nicht so und nicht mit uns!“, lesen Sie gern dort einmal nach, wie viele Gründe gegen diese WM sprechen.

 

Doch warum führe ich dieses an? Wir haben mehrere Gründe, eben genau jetzt - im dunklen Schatten der Fußball-WM - unseren Antrag zu sportlichen Großereignissen in Schleswig-Holstein hier in den Landtag zu bringen, denn wir glauben – ich erinnere nochmals an die Worte unserer Landtagspräsidentin-, dass der Sport und damit auch sportliche Großereignisse einen profunderen Platz in Schleswig-Holstein einnehmen können.

 

Denken Sie an die letzten Bewerbungen aus Deutschland zu Olympischen Spielen – Hamburg, München, Leipzig. Die Bürger*innen waren in der Mehrheit nicht überzeugt, dass dies gute Ideen waren, zu teuer und zu aufwendig, auch wenn der Bürger*innenentscheid in Kiel mit gut zwei Drittel pro positiv ausgegangen war.

 

Mit unserer Richtlinie über die Förderung von Sportveranstaltungen in Schleswig-Holstein vom 01. Oktober wollen wir die Bürger*innen zum Sport bringen, definieren wir enge Spielfeldmarkierungen, wie wir uns große Sportveranstaltungen wünschen, und wollen wir Gemeinden und Städte, Ämter, Kreise, Spitzensportverbände und, lieber SSW, natürlich auch deutsche Sportvereine in Nordschleswig ansprechen, motivieren und dabei unterstützen, das „Sportland Schleswig-Holstein“ zu formen und noch mehr auszubauen. Strikt klimaneutral, nachhaltig, geplant nach den Vorstellungen des DOSB. „Green Champions“ nennt sich der Titel, ich persönlich finde ihn ausgezeichnet gewählt, wie Sie sich sicher vorstellen können.

 

Kurzum, ich bitte Sie um ihre Zustimmung zu unserem Antrag und ich gestatte mir noch einen persönlichen Hinweis: Jedes Heimspiel der Fußballer*innen von VfB Union Teutonia Kiel am Westring ist ein sportliches Großereignis, kommen Sie gern einmal vorbei.

 

Die Fußball-WM schaue ich nicht im Fernsehen – schweren Herzens. Dennoch schließe ich heute mit den Worten: Füllkrug, schenke ein.

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