Das ist Ziel ist eine gesunde Mutter mit einem gesunden Kind

Es gilt das gesprochene Wort!

 

TOP 13 – Flächendeckende Geburtshilfe in Schleswig-Holstein nachhaltig sicherstellen

Dazu sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Marret Bohn:

Etwa 20.000 Kinder erblicken pro Jahr das Licht der Welt in unserem schönen Bundesland. Für die Geburt ihrer Kinder haben Schwangere einen Anspruch auf Geburtshilfe. Geburtshilfe gehört für uns Grüne zur Daseinsvorsorge. Deshalb muss sie überall in Schleswig-Holstein sichergestellt werden. Blinde Flecken darf es nicht geben! 

Jede Schwangere hat nach dem Sozialgesetzbuch V das Recht auf Leistungen vor, während und nach der Geburt. Das beinhaltet Schwangerschaftsvorsorge, Geburtshilfe und Wochenbettnachsorge. Die Leistungen können bei Hebammen und ÄrztInnen ambulant oder stationär in Anspruch genommen werden. Die Schwangere bzw. die werdenden Eltern haben die Wahl, wo wie und mit wessen Hilfe sie ihr Kind bekommen. Soweit die Theorie. In der Praxis gibt es allerdings Probleme.

Die Bevölkerung schrumpft. Weniger Menschen bekommen noch weniger Kinder. Paare gründen später Familie. Unter dem Strich gibt es weniger Geburten. Der Anteil an Risikoschwangerschaften nimmt zu. Er liegt aktuell bei rund 75 Prozent. Das liegt daran, dass jede Schwangere über 35 als Risikogebärende gilt. Und daran, dass chronische Erkrankungen, und insbesondere Übergewicht zunehmen.

Weil viele Eltern auf Nummer sicher gehen wollen, finden immer mehr Geburten in Perinatalzentren statt. Hier gibt es geburtshilfliche und neonatale Versorgung auf höchstem Niveau. Das ist Ziel ist eine gesunde Mutter mit einem gesunden Kind. Die Geburtenzahlen in reinen Geburtshilfeabteilungen sinken. Das ist insbesondere im ländlichen Raum ein großes Problem.

Für Sylt und Oldenburg hat das die Schließung bedeutet. Die Geburten reichen nicht aus, um das nach Vorgaben der Fachgesellschaften erforderliche Personal zu finanzieren. Eine Querfinanzierung aus anderen Abteilungen oder Standorten ist mit Privaten Klinikbetreibern nicht zu machen. Zusätzlich stellt sich die Frage der Qualität. Wer mehrere Geburten am Tag begleitet, hat mehr Routine, als jemand der dies nur einmal in der Woche tut. Qualität bedeutet für mich: Ein gesundes Kind und eine gesunde Mutter.

Für uns Grüne ist deswegen klar: Für die Sicherung der Geburtshilfe müssen wir neue Wege gehen. Wir brauchen ein Konzept aus einem Guss. Und wir brauchen Flexibilität für regionale Lösungen. Der Arbeitsauftrag für ein Konzept zur Sicherstellung der Geburtshilfe ist bereits erteilt. Die Landesregierung arbeitet daran. Wir bekräftigen diesen Beschluss heute und konkretisieren ihn.

An dem Konzept zur Sicherstellung der müssen alle Beteiligen mitarbeiten. Das sind niedergelassene ÄrztInnen, Hebammen und Geburtshelfer. Dazu gehören Klinken und ihre Träger, der Rettungsdienst, die Kreise und kreisfreien Städte, das Land und natürlich die Krankenkassen.

Der Verband der Ersatzkassen hat zur Situation der Geburtshilfe in Schleswig-Holstein ein Gutachten in Auftrag gegeben. Am Montag dieser Woche ist es den gesundheitspolitischen Sprecher und Sprecherin aller Fraktionen vorgestellt worden. Und seitdem sollte uns allen klar sein: Wir müssen neue Wege gehen.

Uns Grünen ist wichtig, dass hierbei Mutter und Kind im Zentrum stehen. Alle guten Vorschläge müssen auf den Tisch und genau überdacht werden. Boarding-Konzepte? Ja, aber nur wenn sie gut gemacht sind. Den Rettungsdienst mit einbeziehen? Ja, aber dann muss das Rettungspersonal auch darauf eingestellt sein.

Den Krankenhausplan überarbeiten? Ja, aber dann muss die Qualität oberste Priorität haben. Wir möchten gern alle Anträge in den Sozialausschuss überweisen.

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