Veranstaltung Naturschutz morgen - Zeit zum umdenken: Beitrag V von Petra Krings

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Die Lobby für die Natur stärken – Strategische Anmerkungen

Von Petra Krings

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Foto Petra Krings

„Frau Dr. Krings brachte mit ihrem erfrischenden Vortrag Schwung in den Nachmittag“

Frau Dr. Krings erläuterte in ihrem Vortrag das Konzept des strategischen Umfeldmanagements. Dabei sei zu fragen: „Wie setze ich meine begrenzten Ressourcen genau an der Stelle an, die kritisch ist für den Erfolg?“ Um ein gestecktes Ziel zu erreichen bzw. Menschen zu bestimmten Handlungen zu bewegen, bedürfe es folgender Voraussetzungen: Es müsse ein starkes Motiv sowie ein gangbarer Weg zum Ziel erkennbar sein, der nicht mit zu hohen Kosten verbunden ist. Zur Motivation sei es nicht ausreichend, etwas theoretisch gut oder richtig zu finden, es bedürfe vielmehr auch eines Impulses, sich in eine Richtung zu bewegen. Starke Motive seien Leidensdruck (gefühlte Unzufriedenheit), die Attraktivität des Zieles und der Wunsch, im Trend zu liegen. Übertragen auf den Naturschutz bedeute dies: fehlendes Engagement oder Desinteresse am Naturschutz könnten auch auf fehlende Unzufriedenheit hinweisen.

Der Artenschwund werde nicht als Leidensdruck empfunden. Dies könne damit zusammenhängen, dass es im Naturschutz eine Scheu davor gäbe, auf Probleme hinzuweisen. Anders sei dies beim Klimaschutz, hier gäbe es eher ein Problembewusstsein der Endlichkeit der Ressourcen und daher auch eher eine Verständigung über das Ziel (Erneuerbare Energien). Wenn hingegen der Austernfischer ausstürbe, habe ein Großteil der Bevölkerung vermutlich kein Problem damit. Attraktiv sei ein Ziel dann, wenn die Menschen sagen: „Ich will das haben“. Dazu sei es erforderlich, Natur für mehr Menschen erlebbar zu machen. Konkrete Wege zum erwünschten Ziel müssten aufgezeigt werden. Probleme führten hingegen zur Erstarrung, wenn kein gangbarer Weg zu erkennen ist. Im Bereich des ehrenamtlichen Engagements sei ein Wandel zu beobachten. Die Bereitschaft, hohe persönliche Kosten in Form langer und langweiliger Vereinssitzungen auf sich zu nehmen, sei zunehmend weniger vorhanden. Erforderlich seien mehr Initiativen, die die Menschen durch geschickte Kommunikation so ansprächen, dass unmittelbar mit Erfolgserlebnissen verbundene Handlungen erfolgen könnten. Es muss also etwas Konkretes passieren, damit Handlungen und die damit verbunden Erfolge greifbar werden.

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